© 2024 Kultur- und Theaterverein e.V. Alle Rechte vorbehalten.
Kultur- und Theaterverein Jandelsbrunn e.V.  Wir sind Mitglied im Verband Bayerischer Amateurtheater e. V. Emerenz-Meier-Abend weiter weiter zurück zurück
Gedicht “Mein Wald, mein Leben” vorgetragen von Eva Weiß, an der Harfe begleitet von Ursula Bauer
Emerenz Meier - Kurzbiografie 3. Oktober 1874 geboren in Schiefweg Besucht die Schule der Englischen Fräulein in Waldkirchen Liest bereits mit 10 Jahren Goethe, Schiller, Heine aber auch Dante und Homer. 1891: Die Familie kauft sich ein Anwesen in Oberndorf nachdem die ältere Schwester das Wirtshaus in Schiefweg übernommen hat. Als ihr Vater erkennt, dass man mit Schreiben Geld verdienen kann, darf sie sich im Austragshäuserl eine „Dichterstube" einrichten 1893: Emerenz Meier ist gerade 19 Jahre alt - erscheint ihre Erzählung der „Juhschroa" in der Passauer Donauzeitung 1895: Die Augsburger Abendzeitung veröffentlicht „Die Madlhüttler" und rühmt „ihr wahres dichterisches Talent" 1896 lernt Emerenz Meier Auguste Unertl, die Frau des Waldkirchner Magistratsbeamten, kennen. In dieser gebildeten Frau findet Emerenz nicht nur eine Bewunderin ihrer Dichtkunst. Auguste Unertl wird vielmehr die Freundin, Anregerin und Förderin des „Naturtalents Emerenz Meier". Eine Zeit intensiven Schaffens beginnt und die meisten Erzählungen und Gedichte, die heute noch gelesen werden, stammen aus den nächsten Jahren. 1897 wird das erste und einzige Buch der Emerenz Meier in Königsberg / Ostpreußen veröffentlicht. Das Buch mit insgesamt vier Erzählungen wird hoch gerühmt, finanziell ist es aber kein großer Erfolg. Emerenz lernt durch den neuen Ruhm viele wichtige Persönlichkeiten kennen, so vor allem den jungen Arzt und Dichter Hans Carossa. Mit ihm verbindet sie eine jahrelange Freundschaft, die jedoch nie ganz ungetrübt ist. 1899 wird sie von Prinzessin Therese von Bayern empfangen, ein Beweis, welche Wertschätzung die Dichterin aus dem Bayerischen Wald damals erfuhr. 1900 geht sie für einige Monate nach Würzburg um im Hause eines Gönners Buchführung und Englisch zu lernen. Emerenz will endlich einen bürgerlichen Beruf, der ihr Zeit zum Schreiben lässt. In Würzburg hört sie, die nie eine höhere Schule besucht hat, Vorlesungen in Philosophie und Literatur. Trotz der Ausbildung findet sie aber keine Arbeitsstelle. 1902 übernimmt sie die Schifferkneipe „Zum Koppenjäger" in Passau und sie möchte daraus ein Künstlerlokal machen. Doch auch dieser Versuch misslingt. 1906 Nach einigen Zwischenstationen wandert sie schließlich, wie so viele Waldler, nach Amerika aus. Sie kommt nach Chicago, heiratet 1907 den Auswanderer Josef Schmöller aus Wotzmannsreut. Die Ehe ist sehr unglücklich, Schmöller stirbt 1910 und Emerenz Meier heiratet in zweiter Ehe den Schweden John Lindgren. Die Familie, Emerenz hat einen Sohn aus erster Ehe, lebt mehr schlecht als recht. Die große Tragödie vollzieht sich sehr leise. Die einstmals hochbegabte Erzählerin findet nicht mehr zur Literatur zurück. Was sie schreibt ist, abgesehen von wenigen Ausnahmen, in der Regel weit hinter dem, was sie einst schreiben konnte. Emerenz verbittert, ihre kommunistischen Ideen werden immer radikaler und ihr Hass auf den amerikanischen Präsidenten ist grenzenlos, als dieser Deutschland den Krieg erklärt. Am 28. Februar 1928 stirbt Emerenz, vergessen von der literarischen Welt. Ihre Asche wird auf ihren Wunsch hin nicht beigesetzt sondern über dem Grab der Eltern verstreut.
Ausgewählte Gedichte vorgetragen von Olga Kremsreiter
Lieder nach Gedichten von Emerenz Meier Es singt der Jandelsbrunner Dreigesang mit: Ursel Bauer, Lisbeth Weiß, Gabi Wilhelm
Im Gasthaus "Zum Koppenjäger" Im gesamten Werk von Emerenz Meier findet man diese Szene weder in Prosa noch als Theaterstück. Wir haben hier Aussagen der Dichterin zu einer Szene zusammengefasst , die zum größten Teil aus ihrer Korrespondenz mit Frau Unertl aus Waldkirchen stammen. Unsere Absicht war es, einen Einblick in das Denken der Emerenz zu ermöglichen, vor allem versuchten wir dabei zu erklären, warum sie nach Amerika auswandern musste.
Itta aus dem Elend Die Erzählung „Itta aus dem Elend“ gehört sicher zu den rührensten Geschichten von Emerenz Meier. Um so nahe wie möglich bei der Erzähl- vorlage zu bleiben, wurden die meisten Dialoge als Sprechtext übernommen. Da es sich dabei um die Lebensgeschichte eines böhmischen Bettelmädchens handelt und somit ein großer Zeitrahmen zu über- brücken war, setzten wir als Bindeglied zwischen die einzelnen Szenen einen Erzähler ein. Itta kam als kleines Kind zum Betteln auf den Hof. Zuerst wollte man sie wegschi- cken, schließlich erbarmt sich die Schwe- ster des Bauern des Kindes und nimmt sie auf. Itta wächst heran und der junge Bauernsohn verliebt sich in sie. Da er sie aber niemals heiraten darf, gerät er auf die schiefe Bahn. Am Ende aber kommt es doch noch zu einem glücklichen Ausgang.